NATURPARKSCHULE

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https://naturparkschwarzwald.de/gruene_projekte/naturpark-schule/?i=s

Konzeption der Naturparkschule

Die Naturparkschule ist ein Schulentwicklungsprogramm des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, das in Form moderner Heimatkunde prägende Elemente unserer Region aufgreift und in den Schulalltag integriert. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch Naturerfahrungen für ihre Heimat begeistert werden und diese weiter kennen und schätzen lernen. Lokale Partner wie Vereine, Verbände, Handwerker oder auch Privatpersonen bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Unterricht ein und aus den verschiedenen Themenschwerpunkten entstehen in den einzelnen Modulen fächerübergreifend ganzheitliche Lernerlebnisse. Dabei geht es um mehr als die reine Vermittlung von Wissen über die Natur. Die Inhalte sind praxisorientiert und es wird ein lebensweltlicher Bezug hergestellt. Gemäß der Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung erweitern die Kinder ihre Handlungs- und Gestaltungskompetenzen und lernen im Rahmen des Bildungsplans, ihre Zukunft und ihren Lebensraum eigenverantwortlich mitzugestalten.


Lehr und Lernziele

Im Rahmen der Naturparkschule wird es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich Kompetenzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung anzueignen. Dabei gewinnt das Fach Sachunterricht einen besonders hohen Stellenwert. Die auf dem Schaubild miteinander vernetzten prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016 werden dabei ineinandergreifend weiterentwickelt.


Die Hans-Holzwarth-Schule als Naturpark-Schule

Naturpark-Schule ist nicht nur ein Wort,

nein, es eröffnet sich ein neuer Lernort.

Wir haben mal kurz zusammengefasst,

all das, was zu unseren Modulen passt:

Äpfel werden zu Chips durch ein paar Taten

und einem tollen Dörrautomaten.

Vieles wächst und krabbelt in aller Ruh,

auf Dornhans Wiesen, schaut nur zu.

Im Winter braucht der Igel ein Quartier,

das wissen alle, von Klasse eins bis vier.

Wo gibt es das leckerste Frühstücksei?

Richtig, man geht im Hühnerstall vorbei!

Ist der Dornhaner Wald mal etwas leer,

müssen ganz einfach neue Eichen her!

Vom Korn zum Brot ist es wirklich nicht weit,

es dauert eben alles seine Zeit.

Spuren von Tieren kann man viele entdecken,

auch wenn diese sich vor uns verstecken.

Schützen sollte ein jeder die Wildbienen,

weil sie schließlich zur Bestäubung dienen.

Zum Staunen haben wir noch vieles mehr,

denn das gibt die Naturparkschule her!

Wir freuen uns schon auf weitere Module,

hier an unserer Hans-Holzwarth-Schule!



Modul 1 - Der Apfel

Zuerst werden die Bäume und Früchte der Streuobstwiese besprochen. Im Unterricht wird zuvor thematisiert, wie ein Apfelbaum aufgebaut ist und wie er sich im Laufe des Jahres entwickelt. Es werden Nützlinge und Schädlinge des Apfelbaums besprochen und kennengelernt.

Am Modultag mit Frau Rau wird der Zusammenhang von Pflanzen und Tieren und die gegenseitige Abhängigkeit in Form eines Nahrungsnetzes besprochen. Mithilfe des Apfelblütenmodels wird erklärt, wie die Biene die Apfelblüte bestäubt und somit zur Fruchtbildung bringt. Anschließend werden verschiedene Äpfel der Streuobstwiese probiert und auf ihren Geschmack bewertet. Die Kinder bekommen die Möglichkeit gedörrte Apfelringe als eine gesunde Form einer Süßigkeit herzustellen.

In einem zweiten Teil besuchen wir unsere Streuobstwiese neben dem Tennisplatz und betrachten einen Apfelbaum ganz genau. Wir besprechen das Aussehen, seinen Aufbau und entdecken die Tiere, die auf oder um den Baum leben. Aus Naturmaterialien wird ein Bild eines Apfelbaumes als Landart gesammelt und ausgelegt. Zum Abschluss wird im Klassenzimmer Apfelsaft der Streuobstwieseninitiative Dornhan und Apfelsauertrops aus Apfelsaft verkostet. Es wird besprochen, dass wir einen Direktsaft trinken, der sich von Saftkonzentraten unterscheidet.

In den anschließenden Unterrichtsstunden wird aufgegriffen, dass es in den Lebensmittelgeschäften ganz andere Apfelsorten gibt, wie die auf unserer Streuobstwiese und das diese geringe Auswahl an Äpfeln häufig nicht aus Deutschland kommen, sondern mit dem Schiff von Neuseeland oder anderen Ländern importiert werden. Den Kindern soll bewusst werden, dass wir hier vor Ort gute Äpfel bekommen können und diese den Äpfeln aus anderen Ländern vorzuziehen sind, da somit lange Transportwege vermieden werden können.

Die Kinder bekommen eine Einladung zum Apfelfest von der NABU - Gruppe Dornhan. Dort haben sie die Möglichkeit selbstgesammelte Äpfel mit einer Handpresse zu Apfelsaft zu verarbeiten und den Saft mit nach Hause zu nehmen. Im Unterricht kann aus den gesammelten Äpfeln Apfelmus gemacht werden.


Modul 2 - Die Streuobstwiese

Im Unterricht werden verschiedene Wiesenarten und auch die Bäume unserer Streuobstwiese kennengelernt bzw. wiederholt. Es werden erste Pflanzen gesammelt und bestimmt und der Löwenzahn genauer kennengelernt. Die Kinder bekommen auch die Möglichkeit den Schmetterling näher kennenzulernen, indem sie sich Raupen z.B. vom kleinen Fuchs ins Klassenzimmer holen und ihre Entwicklung beobachten.

An dem Modultag wird zuerst der Begriff Streuobstwiese aufgeschlüsselt und es werden Pflanzen, Tiere und die Bäume mit ihren Früchten vertieft. Es wird die Artenvielfalt auf der Wiese und die Abhängigkeiten von Menschen, Pflanzen und Tieren deutlich gemacht. Die Kinder werden dafür sensibilisiert, dass die Streuobstwiesen besonders wertvoll und schützenswert sind.

Beim Unterrichtsgang auf die Streuobstwiese im Loch, Nahe der Schule, dürfen die Kinder die Wiese mit allen Sinnen erleben und entdecken mit ihren Entdeckerwesten und den Lupen. Es werden Pflanzen und Tiere gesammelt, die die Schüler auf einem weißen Laken auslegen dürfen. Gemeinsam wird besprochen um was für ein Tier oder Pflanze es sich handelt. Und bei den Pflanzen wird erläutert, ob sie giftig oder essbar sind und was man mit ihnen machen kann. Kräuter können mit ins Klassenzimmer genommen werden und zu Tees oder Kräutersalz weiterverarbeitet werden.

In einem 2. Teil dürfen sich die Kinder ein kleines Naturbild gestalten, indem sie Pflanzen sammeln und auf ein mit doppelseitigem Klebeband versehenen Stück Karton zu einer Collage zusammenfügen. Nachdem die Bilder bewundert wurden wird im Anschluss ein gemeinsames Bild auf dem weißen Laken mit allen möglichen Fundstücken gelegt. Dabei werden je nach Fund auf einzelne Pflanzen oder Tiere näher eingegangen. Zum Abschluss bekommen die Kinder Samentütchen geschenkt, mit denen sie einen Blühstreifen in ihrem Garten und auf dem Schulhof anlegen können.

Modul 3 - Der Igel

Im Unterricht wird die Lebensweise des Igels besprochen, indem wir ein Igel- Jahr mit Bildern nachvollziehen und uns über die Ernährung, die Feinde, das Paarungsverhalten und die Überwinterung unterhalten.

Auf der Streuobstwiese soll im kommenden Jahr eine Benjeshecke und alte Holzpolder errichtet werden, damit der Igel selbständig ein geeignetes Überwinterungsplätzchen finden kann.

Beim Besuch von Frau Müller erhalten die Schüler Einblick in die Arbeit in der Igelhilfe- Station. Sie zeigt uns eine PowerPoint Präsentation vom Leben des Igels, von ihren Igeln, die sie als Notfälle bekommt und gibt wichtige Tipps, wie man sich bei einem Igelfund verhalten soll. Ebenso erfahren die Kinder, wie wichtig es ist einen igelfreundlichen Garten zu haben und welche Gefahren im Garten vermieden werden sollen (z.B. zu hohe Kellerstufen oder einen zu steilen Teichrand), damit die Population des Igels nicht noch mehr zurückgeht.

Anschließend gehen wir auf unsere Streuobstwiese, um einen von Frau Müller gepflegten Igel wieder auszuwildern. Damit er ein passendes Winterquartier findet, bauen wir aus Stroh, Zweigen, Laub und Ästen ein geeignetes Überwinterungsquartier und wildern den Igel, nachdem wir ihn ganz genau betrachtet haben, wieder aus.

Bei abschließenden Spielen festigen wir unsere neuen Erkenntnisse vom Igel im Klassenzimmer.

Modul 4 - Der Bauernhof

Als neues Modul werden wir in Dornhan den Pfauhof besuchen. Alle Einheimischen kennen den Aussiedlerhof zwischen Dornhan und Fürnsal, mit den großen Schweineställen und den Hühnermobilen auf den Wiesen um den Hof. Es gibt einen Hofladen, der jeden Samstag geöffnet hat und einer Selbstbedienungshütte, in der ein Wurst- sowie Fleischautomat steht und Eier, Butter und Nudeln gekauft werden können.

Im Unterricht werden wir die Bauernhoftiere kennenlernen und die Veränderung eines Bauernhofs von früher und heute thematisieren. Die meisten Bauern heute haben sich spezialisiert auf Ackerbau oder Milchvieh oder Schweinezucht, Hühnerhaltung…

Bei einer Hofbesichtigung lernen wir die Tiere in ihren Ställen, aber auch die Maschinen, die ein Bauer zur Bewirtschaftung der Felder braucht, kennen.

Anschließend besuchen wir die Hühner im Hühnermobil. Wir sehen, wo sie fressen, schlafen und ihre Eier ablegen, wir sammeln die Eier ein und erfahren die Besonderheiten eines Legehuhns auch im Vergleich zu einem Fleischhuhn. Wir werden befruchtete Eier bekommen und dürfen diese in einem Brutkasten im Klassenzimmer ausbrüten. Im Klassenzimmer der Parallelklasse werden dann die kleinen Küken beobachtet, die wir dann zurück auf den Bauernhof bringen, damit sie von den anderen Hühnern das artgerechte Verhalten lernen, wie z.B. scharren in der Erde. Wir dürfen unsere Hühner dann jederzeit besuchen und können uns die gelegten Eier im Hofladen mitnehmen.

Im Unterricht lernen die Kinder die Unterschiede der Hühnerhaltung kennen und wie gut es ist, dass sie die Möglichkeit haben Freilandhühnereier direkt vor Ort kaufen zu können.

Modul 5 - Der Wald

Beim Schulbaumpflanzen und in Unterrichtsgängen durch den Wald lernen wir unsere heimischen Baumarten kennen. Wir ordnen die Baumarten nach Laub- und Nadelbäumen und halten die typischen Wuchseigenschaften der Bäume fest.

Wir besprechen wie wichtig der Wald als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und den Menschen ist, der neben dem Erholungs- und Freizeitwert auch wichtig für die Sauerstoffproduktion und als Holzlieferant ist.

Mithilfe des Försters bekommen wir Einblicke in die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Mensch, Tier und Pflanzen und erfahren, wie wichtig es ist diesen Lebensraum zu erhalten und zu bewahren. Wir bekommen Schädlinge gezeigt und wie sich die Baumarten aufgrund dieser und des Klimawandels im Wald verändern. Die Fichten, die in Dornhan neben der Weißtanne die häufigsten Nadelbäume waren, werden durch den Borkenkäfer immer weniger, dafür gibt es mehr Laubbäume, wie den Ahorn oder die Eiche. Dadurch werden sich die Tierarten auch verändern, die zukünftig unseren Wald bewohnen. Damit die Tiere genügend Nahrung finden und auch zur Verbreitung von Samen beitragen, werden die Schüler Futtertische bauen, die sie auf Baumstümpfe festnageln und mit gesammelten Eicheln, Nüssen, Zapfen usw. bestücken. Ebenso werden in der Schule vorgezogene Samen von Eicheln und Nüssen im Wald ausgepflanzt. Zum Abschluss schauen wir nach unserem Schulbaum und sehen, wie er in den letzten Jahren gewachsen ist.

Modul 6 - Vom Korn zum Brot

Im Unterricht wird der Anbau der Getreidearten und das Erkennen der verschiedenen Arten und deren Verwendung besprochen. Es wird deutlich gemacht, dass in Dornhan viel Mais und Triticale angebaut wird, da alle städtischen Einrichtungen, wie z.B. die Schule ihre Energie von der Biogasanlage zwischen Dornhan und Marschalkenzimmern bekommt und die Bauern das Getreide dort abliefern. Es wird den Kindern auch erklärt, dass hier nur Hafer, Gerste, Weizen und vereinzelt Dinkel als Lebensmittel angepflanzt wird, jedoch keinen Roggen.

Im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck erhalten die Kinder die Möglichkeit den Getreideanbau im Wandel der Zeit kennenzulernen. Zuerst werden alte Getreidesorten auf den Feldern angeschaut und benannt. Das geerntete Getreide wird mit Dreschflegeln ausgedroschen und das Korn anschließend mithilfe von Sieben von der Spreu getrennt. Die Körner werden dann in einer alten Mühle gemahlen und das erhaltene Vollkornmehl zu einem Brotteig verarbeitet. Während der Teig geht erfahren die Kinder, was die Aufgaben der Bauern früher waren und welche Aufgaben der Mähdrescher in einem Arbeitsgang heute übernimmt.

In einem Steinofen wird das Brot gebacken und anschließend gemeinsam verzehrt.

Modul 7 - Tierspuren

Als Spurensucher machen sich die Viertklässler auf den Weg und halten Ausschau nach verräterischen
Beweisen.

Sie untersuchen Blätter und Äste, drehen Steine um und vermessen Fußabdrücke. Die Kinder setzen sich mit der Ernährungsweise unserer heimischen Wildtiere auseinander und lernen deren Hinterlassenschaften zu unterscheiden.

Die Zusammenhänge zwischen dem Jagen und Hegen der Wildtiere werden hergestellt und die Schülerinnen aus Klasse 4 erfahren, wieso dieses Gleichgewicht so entscheidend ist.

Modul 8 - Die Biene und andere Insekten

Wir lernen die typischen Merkmale von Insekten kennen und besprechen, wie wichtig sie für unsere Streuobstwiese sind. Anhand des Apfelblütenmodels wird die Aufgabe der Bestäubung mithilfe einer Biene erklärt.

Wir besuchen mit dem Imker einen Bienenstock und lernen ein Bienenvolk mit ihren verschiedenen Aufgaben kennen und benennen. Uns wird der Aufbau der Wabe, der Honigvorrat, die Eiablage und Larvenaufzucht gezeigt. Anschließend dürfen wir den frischen Honig direkt aus den Waben kosten und das Wachs als Grundlage von Kerzen kennenlernen.

In den folgenden Unterrichtsstunden besprechen wir Nützlinge und Schädlinge der Obstbäume und erstellen Nistmöglichkeiten und ein Insektenhotel, um Nützlinge anzusiedeln.

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